Musik für das 4-teilige Hörspiel von Leon de Winter. Pr0duziert 2018 vom NDR, mit Sylvester Groth, Barbara Nüsse, Matthias Bundschuh, Stephanie Eidt, Birte Schnöink, Peter Kurth, Michael Rotschopf, Martin Engler, Mirco Kreibich, Ibrahima Sanogo, Julian Greis, Konstantin Graudus, Sebastian Urzendowski, Max von Pufendorf u. a. Trompete: Paul Brody, Rubab: Markus Schlaffke, Bansuri: Tilmann Dehnhard. Regie: Christiane Ohaus
Aus der Programmankündigung:
„Geronimo“ ist ein Polit-, Action- und Agententhriller. Er spielt vor realem, sprich historischem Hintergrund, ist aber Fiktion. „Jede Übereinstimmung mit tatsächlichen Personen, Organisationen, Ereignissen oder historischen Fakten beruht auf bloßem Zufall“, schreibt Autor Leon de Winter.
Im Zentrum steht die Operation „Neptune’s Spear“, die der damalige US-Präsident Barack Obama in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai 2011 ausführen ließ. Eine Spezialeinheit der Navy Seals, Seal Team Six, sollte Osama bin Laden, den meistgesuchten Terroristen aller Zeiten, aus seinem Versteck in Abottabad, Pakistan, holen: „Kill or capture“, so lautete der offizielle Befehl. Die Operation verlief erfolgreich. Osama bin Laden wurde von den Navy Seals bei der Erstürmung seines Anwesens erschossen. Noch in derselben Nacht gab Obama in einer Fernsehansprache die Tötung des Terroristenchefs bekannt. Die Identität des Toten wurde durch einen Vergleich der DNA einer in Boston gestorbenen Halbschwester bestätigt, bin Ladens Leiche nach islamischem Ritus am 2. Mai gegen Mittag im Arabischen Meer bestattet.
So weit die offizielle verbreitete Geschichte der Operation. Beweiskräftige Indizien wie Fotos oder Fernsehbilder von der Leiche bin Ladens gab es keine. Widersprüchliche Berichte über die Operation leisteten Verschwörungstheorien Vorschub, die in der Folge wie Pilze aus dem Boden schossen. Auch Leon de Winter hat in „Geronimo“ eine eigene Lesart des Geschehens präsentiert. Bei ihm wird bin Laden nicht erschossen, sondern in einem konspirativen Akt von Anführern des Navy-Seal-Teams verschleppt und gegen einen Doppelgänger ausgetauscht.
Leon de Winters Roman erzählt von Macht, Terror und Barbarei, von miteinander konkurrierenden Geheimdiensten, von Liebe und Verlust, Schuld, Freundschaft und Verrat. Dabei springt er zwischen Orten und Zeiten, ebenso wie zwischen Perspektiven hin und her. Der Plot erstreckt sich auf einer zeitlichen Achse zwischen 2004 und 2013 und spielt unter anderem zwischen Madrid, London, Amsterdam, Pakistan, Afghanistan, Bangkok, Washington, Israel. Im Zentrum des Geschehens: Tom Johnson, erfolgreicher CIA-Mann, dessen kleine Tochter infolge des Terroranschlags in Madrid 2004 ums Leben kommt. Seine Ehe zerbricht daran, er selbst arbeitet sich ab an der Schuld, im entscheidenden Moment nicht dagewesen zu sein. Jahre später macht er Jagd auf die Taliban und lernt bei einem Einsatz in Afghanistan ein Mädchen, Apana, kennen, das er für seine Leidenschaft, die Musik Johann Sebastian Bachs, begeistert und damit ins Verhängnis stürzt. Darüber hinaus gibt es einen kleinen pakistanischen Jungen, Jabbar, dessen Mutter einer christlichen Minderheit angehört. Jabbar erlebt die Erstürmung des Anwesens von bin Laden als Augenzeuge mit, dabei kommt er unwissentlich und zufällig in den Besitz eines Datenträgers, auf dem bin Laden geheime und höchst delikate Informationen über Barack Obama gespeichert hat und der die Geheimdienste zum Rotieren bringt.